Häufige Fragen

Ist eine Vorsorgeuntersuchung wie der Lebercheck sinnvoll?

Viele Menschen wissen nicht, dass sie eine Lebererkrankung haben. Beim Vorliegen von Risiko- faktoren kann eine Blutuntersuchung, z.B. die Bestimmung des GPT-Werts, Anhaltspunkte dafür geben, ob eine Lebererkrankung vorliegt. Werden erhöhte Leberwerte festgestellt, sollte die Ursache abgeklärt werden. Denn bei rechtzeitiger Diagnose sind die meisten Lebererkrankungen in einem frühen Stadium gut zu behandeln und können je nach Erkrankung sogar vollständig ausheilen.

Gut zu wissen: Bei Symptomen oder dem medizinisch begründeten Verdacht auf eine Lebererkrankung werden die Kosten für diese Untersuchung in der Regel von den Krankenkassen übernommen.

Kann ich mich gegen Hepatitis impfen lassen?

Gegen gegen Hepatitis A (HAV) und B (HBV) schützt eine Impfung, die auch als Kombimpfstoff gegeben werden kann. Gegen Hepatitis C gibt es noch keine Impfung.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts (RKI) empfiehlt die Impfung gegen Hepatitis A unter anderem den folgenden Personengruppen: Menschen, die in Länder mit hohem Hepatitis-A-Vorkommen reisen möchten, Männern, die Sexualkontakte mit anderen Männern haben, medizinischem Personal in Kinderkliniken, Personal in Kindergärten und Kindertagesstätten, Küchenpersonal oder Kanalarbeitern.

  Detaillierte Informationen der „Ständigen Impfkommission“ (STIKO) des Robert-Koch-Instituts  zur Hepatitis-A-Impfung gibt es hier

Die Hepatitis-B-Impfung wird Kindern und Jugendlichen sowie folgenden Risikogruppen empfohlen: Fernreisenden in Risikogebiete, medizinischem Personal, Dialysepatienten, Kontaktpersonen von Menschen mit Hepatitis B, Kindern in Gebieten mit hoher HBV-Infektionsrate, Menschen mit i.V.-Drogenkonsum, Männern, die Sexualkontakte mit anderen Männern haben, Personen mit häufig wechselnden Sexualkontakten.

Die Kosten der Hepatitis-B-Impfung werden bei Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahren von der Krankenkasse übernommen.

Detaillierte Informationen der STIKO zur Hepatitis-B-Impfung gibt es hier

Was ist eine Fettleber?

Gänsestopfleber: für den einen Delikatesse, für den anderen der fleischgewordene Tiermast-Alptraum. Ähnlich sieht auch eine Fettleber aus, die nicht wenige Menschen im Bauch mit sich herumtragen. Das Stopfen und Mästen haben die meisten dann jedoch selbst erledigt - bei deutlich zu wenig Bewegung.

Übergewicht und Stoffwechselstörungen wie Diabetes zählen zu den häufigsten Ursachen einer Fettleber, die geschätzt jeder Fünfte in Deutschland und jeder zweite Typ-2-Diabetiker hat. Dies ist mit dem Risiko verbunden, eine Fettleberhepatitis zu entwickeln, die wiederum in eine Leberzirrhose übergehen kann. Auf dem Boden einer Zirrhose kann ein hepatozelluläres Karzinom (HCC) entstehen. Fettleber und Fettleberentzündung können sich zurückbilden: Durch eine Lebenstiländerung, langsame Gewichtsreduktion, Ernährungsumstellung, mehr Bewegung und den Verzicht auf Alkohol. Eine medikamentöse Therapie der Fettlebererkrankung gibt es noch nicht.

Bei unserem Fachpartner Deutsche Leberstiftung finden Sie weitere Infos zur Fettleber. Hier gehts zum Faltblatt

Was ist Hepatitis B?

Hepatitis B ist eine Leberentzündung, die durch das Hepatitis-B-Virus (HBV) verursacht wird. Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt, dass weltweit etwa 240 Millionen Menschen chronisch mit Hepatitis B infiziert sind. Für Deutschland gehen Experten von mehreren Hunderttausend Hepatitis-B-Infizierten aus. Eine akute Hepatitis B kann innerhalb der ersten sechs Monate folgenlos von selbst ausheilen, aber auch chronisch werden.

Die HBV-Infektion wird über Blut, aber auch durch andere Körperflüssigkeiten übertragen. Die Ansteckung erfolgt meistens über Sexualkontakte oder von einer mit Hepatitis-B infizierten Mutter auf ihr neugeborenes Baby. Weitere Ansteckungsquellen sind Injektionsnadeln, die mit infektiösem Blut in Kontakt gekommen sind (z.B. i.v.-Drogenmissbrauch, medizinischer Bereich), Hygienemängel bei Piercings und Tätowierungen oder im medizinischen Bereich. Auch gemeinsam genutzte Hygieneartikel zur Pediküre, Zahnpflege oder Rasur können ein Infektionsrisiko darstellen.

Zur Therapie der chronischen Hepatitis B gibt es zwei Therapiemöglichkeiten, die das Hepatitis-B-Virus meist nicht endgültig beseitigen können, aber seine Vermehrung dauerhaft hemmen und die Erkrankung zum Stillstand bringen.

Vorbeugen ist auch hier besser als behandeln: Es gibt eine sichere und wirksame Impfung gegen
Hepatitis B.

Bei unserem Fachpartner Deutsche Leberstiftung finden Sie weitere Infos zu Hepatitis B - übrigens nicht nur auf deutsch, sondern auch auf arabisch, englisch, griechisch, italienisch, kroatisch, polnisch, rumänisch, russisch, serbisch, spanisch, türkisch und vietnamesisch.
Hier gehts zur deutschen Version des Faltblatts

Was ist Hepatitis C?

Hepatitis C ist eine Leberentzündung, die durch das Hepatitis-C-Virus (HCV) verursacht wird. Weltweit wird die Zahl der Menschen mit Hepatitis C auf bis zu über 100 Millionen Betroffene geschätzt, Angaben für Deutschland sind je nach Quelle sehr unterschiedlich: Schätzungen gehen jedoch von mehreren Hunderttausend mit Hepatitis-C infizierten Menschen aus.

Eine akute HCV-Infektion führt nur selten zu Symptomen und kann innerhalb der ersten sechs Monate von selbst ausheilen. Bei bis zu 80% der Betroffenen wird die Infektion jedoch chronisch, 15 bis 30% entwickeln Spätfolgen wie Leberzirrhose und Leberkrebs. Chronische Hepatitis C kann auch andere Organe oder Organsysteme betreffen. Zu solchen "extrahepatischen Manifestationen" zählen Gelenk- und Muskelbeschwerden, Depressionen und Ängste, Neuropathien, trockene Mundschleimhaut, Erkrankungen der Nieren oder Schilddrüse sowie ein erhöhtes Diabetesrisiko.

Hepatitis C wird über infiziertes Blut übertragen. Häufige Infektionsquellen waren vor 1991 infizierte Blutprodukte. Heute gehören mit Blut verschmutzte Injektionsnadeln zu den häufigsten Übertragungswegen. Eine Infektion beim Sexualverkehr ist selten: das Risiko steigt jedoch während der Menstruation und bei verletzungsträchtigen Sexualpraktiken. Hepatitis C ist in den meisten Fällen heilbar - als einzige chronische Erkrankung überhaupt.

Bei unserem Fachpartner Deutsche Leberstiftung finden Sie weitere Infos zu Hepatitis C - übrigens nicht nur auf deutsch, sondern auch auf arabisch, englisch, griechisch, italienisch, kroatisch, polnisch, rumänisch, russisch, serbisch, spanisch, türkisch und vietnamesisch.
Hier gehts zur deutschen Version des Faltblatts

Was ist eine Leberzirrhose?

Zu den Spätfolgen einer Lebererkankung zählt die Leberzirrhose, was in etwa "Schrumpfleber" bedeutet. Dabei wird das Lebergewebe narbig-knotig umgebaut, was mit einem mehr oder weniger ausgeprägten Funktionsverlust der Leber einhergeht. Die Leberzirrhose ist häufig das Endstadium chronischer Leberkrankheiten. Eine gefürchtete Folge der Leberzirrhose ist Leberkrebs (hepatozelluläres Karzinom, HCC), der in den letzten drei Jahrzehnten wie keine andere Krebsart zugenommen hat. Zu den häufigsten Ursachen für Leberkrebs zählen Hepatitis C und Fettlebererkrankung.

Gibt es Selbsthilfegruppen oder Organisationen, an die ich mich bei einer Lebererkrankung wenden kann?

Es gibt in Deutschland für Menschen mit einer Lebererkrankung unterschiedliche Möglichkeiten, Informationen oder Rat zu bekommen und sich mit anderen Patienten auszutauschen. Zwei der Fachpartner von "Leber heißt Leben", die Deutsche Leberhilfe e.V. und die Deutsche Leberstiftung, bieten besonders kompetente Hilfe an: mit fundierten Informationen auf der jeweiligen Website und im Rahmen von telefonischen Beratungen.

Deutsche Leberhilfe e.V.
Krieler Str. 100
50935 Köln

Telefon: 0221/ 28 299-80 info@leberhilfe.org www.leberhilfe.org

Sprechzeiten:
Montag bis Donnerstag: 9-12 Uhr, 14-16 Uhr, Freitag: 9-12 Uhr

Die Leberhilfe nennt gerne einen Ansprechpartner vor Ort.

 

Deutsche Leberstiftung

Geschäftsstelle
Carl-Neuberg-Straße 1
30625 Hannover

Telefon 0511/532 6819
info@deutsche-leberstiftung.de

www.deutsche-leberstiftung.de

Die Telefonsprechstunde (Tel. 01805/45 00 60, € 0,14/Minute aus dem deutschen Festnetz, maximal € 0,42/Minute aus dem Mobilfunknetz) ist von Montag bis Donnerstag zwischen 14 und 16 Uhr besetzt.
Infos hierzu: http://www.deutsche-leberstiftung.de/hilfe/telefonsprechstunde